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gründliche Grundeinkommens Gründe

Aktualisiert: 22. Feb. 2020

24.01.2020

eine durch den Sozialkundeunterricht entstandene Stellungnahme bezüglich des Interviews über das Thema Grundeinkommen mit dm-Gründer Götz Werner:


 


Grundeinkommen. Ein wichtiges Thema mit vielen Antworten und Fragen, Möglichkeiten und Sackgassen.


Das Erste was mir beim näheren Nachdenken in den Sinn kam ist eine mögliche Folge der Einführung des Grundeinkommens, anhand eines aktuellen Beispiels.

Vor wenigen Monaten wurde nach langem Kampf (va @thefemalecompany on instagram) endlich die Steuer für Tampons usw. auf die Normalitätsrate herabgesetzt. Die offensichtliche Folge: das Sinken der Preise der alltäglichen Hygieneartikel. Die ehrliche Folge: nach der Senkung, ein erneutes Steigern der Preise, ausgehend der Produzenten. Jedoch ging es den Nutzerinnen natürlich nicht nur darum, dass solche Artikel nicht mehr mit der Luxussteuer versteuert werden, (Luxus und Periodenartikel in einem Satz ist unsagbar!) sondern natürlich eine Preissenkung um die monatlich benötigten Artikel bezahlbar zu machen.

Dass nun Produzenten auf die Käufer und deren Meinung und Wunsch so wenig achten, sich augenverschließend nun entscheiden den Preis wieder hinaufzuheben ist unfassbar aber spiegelt perfekt die Gesellschaft in der wir heute leben wieder.


Dieses Beispiel hat mich sofort an das Grundeinkommen erinnert.

Denn so, wie unsere Gesellschaft gerade handelt, wie sehr sie nach Geld und Macht lechzt, ist die Wahrscheinlichkeit meiner Meinung nach hoch, dass die Preise für beispielsweise Nahrungsmittel, Miete, Freizeit nach der Einführung eines Grundeinkommens in die Höhe schießen werden.

"Schließlich hat dann ja jeder Geld, welches ausgegeben werden kann."

Die richtige Einführung des Grundeinkommens wäre also erst dann, wenn sich der Egoismus der Konzerne und der Menschen auf einem nahezu Nullpunkt befände. Ob und wie dies möglich wäre?


Allgemein gesehen finde ich die Meinung von Götz Werner phänomenal und augenöffnend!

Vor allem sein Vergleich, mit dem Grundgesetz welches besagt, jeder Mensch sei unantastbar, welches jedoch erst mit der Einführung eines Grundeinkommens gerecht werde, ist nachvollziehbar!

Seine Meinung, Geld sei einzig die Möglichkeit der Teilnahme am Leben, ist meiner Meinung nach einer der besten Sätze, die ich bisher gehört habe. Ich beschäftige mich oft mit diesem Thema. Und vor allem als freischaffende Künstlerin mit Verzögerung in der Schulbildung und diagnostizierten psychischen Krankheiten weiß ich, wie wichtig Geld tatsächlich ist.


Erst kürzlich kam ich mit einer Freundin ins Gespräch und wir sind schnell auf das Thema Selbstständigkeit und Geld gekommen.

Sie hat neben ihrem Hauptberuf eine eigene Marke ins Leben gerufen. Ihr Traum wäre es, den Hauptberuf, welcher ihr wegen Krankheit eines Kollegen, keine eigene Freizeit mehr bietet, an den Nagel zu hängen, um sich einzig und alleine selbstverwirklichen zu können. An Ideen und Projekten scheitert es nicht, diese hat sie zahlreich. Woran es also scheitert? Dem Geld.

Somit zeigt sich perfekt, dass Geld tatsächlich der Teilnahme an ihrer Vorstellung ihres Lebens einschränkt, sie somit antastbar wird.


Gäbe es nun das Grundeinkommen, hätte sie so eine gegebene Sicherheit, sich das Nötigste leisten zu können und damit alle Freiheit ihre Projekte verwirklichen zu können.

Klar, sie verdient nun mit ihrem Shop auch schon Geld. Ohne ihren Hauptjob jedoch könnte sie damit wohl auf der Straße leben, liegend zwischen ihren selbstgemachten Taschen.

Sie hätte dann die Möglichkeit größer zu werden, ihre gesamte Zeit, Kraft und Herzblut in ihre Projekte zu stecken und dann auch finanziell sich zu steigern. So jedoch, ist ihr dies nicht möglich, beziehungsweise ein langsamer, mühsamer Prozess welcher mit enormen Risiko verbunden ist.


Auch das Argument von Götz Werner, nach einem Grundeinkommen würde es nur noch Menschen geben, die wirklich wollen würden, was sie täten, ist nachvollziehbar und vor allem eine anzunehmende Tatsache.

Seine Beschreibung klingt gleichzeitig jedoch wie ein Auszug eines Fantasy Romans, (jetzt habe ich eine neue Romanidee 📷) in welchem die Welt ihren perfekten Zustand erreicht hat.


Aus eigenem Wunsch, eigenem Antrieb arbeitende, zufriedene Menschen, sich nicht sorgend, einander schätzend und somit auch gute und ehrliche Arbeit verrichtend.

Leider ist es nie so einfach wie es scheint. Gäbe es nur Menschen wie Götz Werner es ist, wäre seine Vision sicherlich möglich und eine perfekte Lösung für so ziemlich alle Probleme dieser Zeit. (Unsicherheit, Überarbeitung, Obdachlosigkeit, Burnout...)


Über die Jahrzehnte ist der Mensch, zumindest in den 1. Weltländern faul geworden. Er ist egoistisch und gemütlich, Ziele werden oft nicht selbst gesteckt sondern sind gesteckt worden. Man vergleicht sich über die Anzahl der Arbeitsstunden, der gefahrenen Autos, getanen Reisen, gemachten Fotos und gegessenen Gourmet-essen. Man erzählt nicht mehr, man zählt. Man sieht nicht mehr, man hält fest. Und man kämpft oft nicht mehr für sich, sondern für das gesehene Ich.


Ein Grundeinkommen würde Gleichheit und Freiheit bedeuten. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Hass auf die nicht arbeitenden, vor allem den Arbeitsunfähigen rapide und hässlich steigt. Jetzt zeigt sich schon in allen Lebenslagen wie leicht gehasst wird.


Die Geflüchteten bekommen Iphones geschenkt, dabei sitzen sie nur in den Parks rum und erschrecken Kinder!!!!!

Die faulen Hartzer bekommen das Geld, unsere schwer verdienten Steuergelder (!!!!!) für nichts hinterhergeschmissen dafür, dass sie nichts tun als uns das Fernsehen wegzugucken.

und und und...


Wie soll dass dann erst aussehen, wenn jede*r das Recht auf ein Grundeinkommen hat, sich jedoch trotzdem aus verschiedensten Gründen nicht dafür entscheidet etwas für dieses Geld und für die Gesellschaft zu leisten?

Denn auch dies hat Götz angemerkt. Arbeit ist unbezahlbar. Arbeit ist im Grunde eine Mithilfe den Staat und das Leben aufrecht erhalten zu können. Ohne Arbeit gäbe es keine Brötchen am Morgen, keine Straßen auf denen dann keine Autos fahren könnten.


Arbeit ist im tiefsten Sinne nicht das Verdienen von Geld um sich etwas leisten zu können, sondern das Geld ist der Anlass uns allen das zu schaffen, was wir denken zu brauchen. (Die Frage was tatsächlich gebraucht wird ist wieder eine andere)


Wer würde dann noch arbeiten, wenn er/sie es genauso gut lassen könnte? Und wie würden die Arbeitenden mit den Nichtarbeitenden umgehen? Wie würde sich Neid entwickeln?

Grundsätzlich ist das Grundeinkommen eine toll aussehende, nachvollziehbare und perfekt klingende Lösung für die heutige Entwicklung unserer Arbeits- und Konsumgesellschaft.


Die Umsetzung jedoch und deren Folgen, vor allem auf der oft nicht nachdenkenden, menschlichen Ebene ist ein schwer zu überwindender Berg, welcher zuerst auf kleinstmögliche Höhe abgeschaufelt werden sollte.


Denn vielleicht, vielleicht liegt das Problem gar nicht am Geld.


Vielleicht liegt das Problem in Wirklichkeit an der heutigen Denk- und Umgehensweise mit der Umwelt, den Mitmenschen und der Art und Weise zu leben.

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