18 nov 18
Definition
psychische Gesundheit
Der Begriff bezieht sich auf das Innenleben, also wie wir denken, fühlen und handeln.
psychische Gesundheit bedeutet, dass sich ein Mensch seelisch und geistig wohl fühlt, eine Art Idealzustand, indem man sein Potential ausschöpfen kann, mit Belastungen und Stress fertig wird und leistungsfähig ist. WICHTIG zu wissen, man befindet sich trotzdem öfter in der Mitte zwischen gesund und belastet. Das ist normal und bedeutet nicht krank zu sein! Es ist nie einfach mit starker Belastung, wie zb Tod umzugehen.
psychische Erkrankung
Es existiert keine universelle, allseits akzeptierte Definition was eine psychische Störung im Kern ausmacht.
Zu erst eine Triggerwarnung! In dieser Folge geht es um psychische Krankheiten.
In der Realität können wir nicht über normale oder abnormale Psyche sprechen.
Die Psyche und das menschliche Verhalten manifestieren sich auf so vielfältige Weise, und ungewöhnliche Denkstrukturen oder auffälliges Verhalten müssen demnach nicht heißen, dass es ein Problem gibt.
Trotzdem ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass es Menschen gibt, die psychisch krank sind, und dass sich eben jene Krankheit in ihren Gedanken, Emotionen und Handlungen widerspiegelt.
Psychische Störungen haben IMMER eine Ursache und die Symptome sind nicht zufällig. Jede Störung ist wie ein Puzzle, dessen Elemente logisch und verständlich zueinander passen.
Eine psychische Störung bezeichnet eine erhebliche Abweichung der „Norm“ und eine Veränderung im Bezug auf das Denken, die Wahrnehmung und die Selbstwahrnehmung, das Fühlen, Erleben und Verhalten. Diese sind begleitet von persönlichem psychischem Leiden, Belastungen und Problemen in mehreren Lebensbereichen.
Betroffene können oft durch erhebliche Einschränkungen kein normales Leben mehr führen und benötigen eine Behandlung um am Leben teilhaben zu können.
Menschen mit psychischer Erkrankung haben unterschiedliche Symptome, welche unterschiedlich stark ausfallen. Diese können größeren oder kleineren Einfluss auf Alltag und Umgebung haben. Außerdem gibt es verschiedene Ursachen für Ihre Entstehung. Allgemein gesagt umfassen psychische Erkrankungen verschiedenste Krankheitsbilder in unterschiedlichen Schweregraden
Zusammenfassend und vereinfacht ist also vorab wichtig zu wissen:
· psychische Erkrankungen können Wahrnehmung, Denken, Stimmung und Verhalten beeinflussen
· sind alltäglicher als man denkt
· sind KEIN Zeichen von Schwäche
· können jeden treffen
· werden von jedem anders erlebt
· können behandelt werden
Es existiert keine universelle, allseits akzeptierte Definition was eine psychische Störung im Kern ausmacht.
Dennoch kann man allgemeine Merkmale oder Besonderheiten des Verhaltens benennen welche charakteristisch und als Symptome bekannt sind.
Sie sind nicht allein entscheidend, können aber auf eine psychische Störung hinweisen.
Im Folgenden nun einige Beispiele.
Verzerrte Wahrnehmung
Die Wahrnehmung ist die Fähigkeit, die Welt mit den Sinnen zu erkennen: hören, sehen, fühlen, riechen und schmecken.
Eine gesunde Psyche ist in der Lage Geräusche, Farben, Formen, Gerüche und Geschmäcker wahrzunehmen.
Natürlich nimmt jeder Mensch seine Umwelt auf individuelle Art und Weise wahr, aber im Großen und Ganzen bleibt der Himmel doch blau und Schokolade süß.
Wenn wir den Himmel an einem Tag etwas grauer als sonst wahrnehmen oder uns die Schokolade bitter erscheint, heißt das noch nicht, dass wir psychisch krank sind. Um zu bestimmen, ob wir der einer kognitiven Verzerrung unterliegen, ist einzuschätzen, ob diese fehlerhafte Wahrnehmung unser Leben bestimmt, in welchem Ausmaß sie Probleme verursacht.
Manchmal nimmt unsere Psyche etwas wahr, das nicht existiert.
Wir sehen oder hören etwas, das es nicht gibt.
Derartige Reize werden als etwas sehr Reales erlebt, selbst wenn sie das nicht sind. Es kommt zum Beispiel häufig vor, wenn wir allein sind oder uns an einem Ort befinden, der uns gruselt, z.B. in einem alten Haus: in diesen Situationen nehmen wir Reize mit verstärkter Intensität wahr.
Ein Problem ist das erst dann, wenn diese Reize langfristig als visuelle oder akustische Halluzinationen wahrgenommen werden oder wenn dadurch übermäßig starkes Unbehagen ausgelöst wird.
Organisation der Gedanken
Es ist verständlich, dass wir alle Momente oder Phasen durchleben, in denen wir zerstreut sind.
Wir wechseln von einer Sache zur anderen, gehen einer Aktivität nach und dann einer anderen, ohne einem System zu folgen.
Druck und Anspannung können dieses Chaos nur noch vergrößern.
Allgemein gesagt ist die Konsequenz aus selbigem nur noch mehr Stress.
Zerstreutheit ist sehr ernst zu nehmen, wenn ein Menschen über längere Zeit scheinbar ziellos agiert, von einer Idee zur nächsten springt, ohne dass eine offensichtliche Verbindung zwischen beiden bestünde, und wenn sein Verhalten auf eine Unfähigkeit, einen Gedanken zu Ende zu bringen oder dem Faden eines Gesprächs zu folgen, anzeigt.
Einschränkung der Gedanken
Eine Einschränkung der Gedanken weist auf eine gestörte Psyche hin, wenn sie gewisse Kriterien erfüllt.
Ein Beispiel für eine solche Einschränkung ist die Fixierung.
Unflexibilität und festgefahrene Überzeugungen stellen an sich bereits ein Problem dar. Wenn sie aber mit der Realität gar nichts mehr zu tun haben, können sie zu einer Quelle großer Qualen werden.
Eine Sache ist es, eine absurde Überzeugung zu verteidigen, ohne dass diese dem Menschen selbst Probleme bereitet.
In diesem Fall können wir von Ignoranz oder Intoleranz sprechen.
Wenn aber diese Fixierung Leiden auslöst, besteht ein psychisches Problem.
Zustand des Bewusstseins
In unserem Alltagsleben verschwinden viele Dinge aus unserem Bewusstsein.
Das ist für eine gesunde Psyche typisch, denn so schützen wir uns vor Reiz- und Informationsüberfluss.
Trotzdem stört es uns manchmal:
wenn wir zum Beispiel aufstehen, um etwas zu tun, und sobald wir auf den Beinen sind, haben wir vergessen, was wir machen wollten.
Wenn sich diese Flüchte des Bewusstseins häufen oder wichtige Ereignisse einbeziehen, können wir über ein Problem der Psyche sprechen.
Wenn jemand etwas tut und danach nicht begründen kann, warum oder wie er es getan hat, dann haben wir einen guten Grund, ein Problem zu vermuten.
Die Psyche und Aufmerksamkeit
Mangelnde Aufmerksamkeit steht in Beziehung zur Konzentrationsfähigkeit.
Wenn jemand nicht auf das Geschehen um ihn herum fokussiert ist, tanzt seine Psyche ziellos von einer Seite zur anderen.
Betroffene sind beispielsweise nicht in der Lage, Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu folgen.
Wenn andererseits der Fokus sehr eng und auf eine bestimmte Sache gerichtet ist, verliert die Person ihre Fähigkeit zur peripheren Aufmerksamkeit.
Damit ist gemeint, dass sie nicht in der Lage ist, ihre Umwelt wahrzunehmen, während sie an ihrem Projekt arbeitet.
Bis zu einem gewissen Punkt ist das allerdings ganz normal.
Gedächtnis und Wiedererkennung
Gedächtnisstörungen oder Probleme bei der Wiedererkennung von Personen und Objekten können viele Ursachen haben.
Sie entstehen durch Stress, Erschöpfung, Reizüberflutung und viele andere Auslöser. Das menschliche Gedächtnis funktioniert nicht wie ein Computer.
Zum Beispiel haben unsere Gefühle einen großen Einfluss darauf, wie sehr wir an Erinnerungen, Ereignissen oder Fakten festhalten. Was manche Leute Erinnerungslücken oder Gedächtnisschwund nennen, mag ein Indiz dafür sein, dass etwas nicht mit der Psyche stimmt.
Vergesslichkeit oder die absolute Unfähigkeit, sich an Gegebenheiten zu erinnern, in die die Person involviert war, lassen ein Problem vermuten.
Sprache und Psyche
Sprache ist der wichtigste Ausdruck der Gedanken.
Eine klare, deutliche Sprache zeugt von einer gesunden Psyche.
Auf der anderen Seite wird die Sprache wirr, unorganisiert oder undeutlich, wenn jemand psychisch krank ist.
Auf dem Gebiet der Sprache sind auch unterschiedliche Formen des Ausdrucks zu berücksichtigen, die das gesprochene Wort begleiten, z.B. Tonhöhe, Mimik und Gestik.
Jemand, der nicht in der Lage ist, den Blickkontakt zum Gegenüber zu halten oder der seine Sprache mit exzessiven Bewegungen untermalt, kann auch Probleme haben.
Statistische Seltenheit
Symptome und Verhalten treten bei der Mehrheit der Bevölkerung nicht auf, kommen also relativ gesehen selten vor
Verletzung der sozialen Norm
sind andere Menschen oder man selbst in Gefahr durch das Verhalten.
Persönliches Leid
wichtig hierbei: nicht jede psychische Krankheit setzt psychisches Leiden voraus.
Beeinträchtigung der Lebensführung
unangebrachtes Verhalten
ein unerwartetes, unpassendes, nicht nachvollziehbares Verhalten. Zum Beispiel plötzliche, eigentlich grundlose Panik
Wichtig hierbei, jeder Aspekt alleine reicht nicht für eine Diagnose. Erst alle zusammen bilden eine nützliche Annäherung an psychische Störungen.
Je nach Erkrankung treten unterschiedliche Symptome auf
Wichtig für einen richtigen Umgang mit einer psychischen Krankheit ist die Diagnose, welche leider auch noch im 21. Jahrhundert große Probleme mit sich bringt.
Zum einen hat die Gesellschaft ihre eigenen Vorstellungen zu Ursachen und Folgen psychologischer Leiden und lässt sich von diesen nur schwer abbringen.
Zum anderen ist sich die betroffene Person ihrer Erkrankung meist nicht bewusst, lehnt die Diagnose sogar ab.
Im Allgemeinen gilt: Je schlimmer die Probleme, desto weniger ist sich der Betroffene derer bewusst. Grund dafür ist eben das Problem in der Psyche, in derselben Psyche, die die Bewertung vornimmt.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass alle mehr auf sich und ihre Umgebung achten und ihnen die verschiedene Symptome bewusst sind um dann für sich selbst oder andere handeln zu können.
Eine*n Betroffene*n diagnostizieren können Ärzte, Psychotherapeuten und Heilpraktiker. Diese sind auf die Beschreibungen, die Fremd- und Eigenwahrnehmung und Symptome der Betroffenen angewiesen.
Der Katalog für eine Diagnose „psychisch krank“ ist lang. Einige davon sind mehr, andere weniger bekannt. Sie alle unterscheiden sich voneinander und wirken sich anders aus. Eine Übersicht häufig vorkommender Störungen bringt Licht ins Dunkle und fächert das Diagnosenchaos etwas auf:
Schizophrenie
Stimmen werden gehört, die niemand anders hört, welche oft anstacheln etwas zu tun
Autismus
Charakteristisch ist ein Defizit der Entwicklung, das es dem Betroffenen unmöglich macht zu kommunizieren, sich etwas vorzustellen oder zu planen
bipolare Störung
übertriebene und extreme Emotionen. Ist man zb sehr glücklich wird man von einem depressiven Zustand erdrückt
Persönlichkeitsstörung
verschiedenen Störungen, die emotionale, affektive und soziale Dimensionen beeinträchtigt. Am bekanntesten ist die antisoziale Persönlichkeitsstörung und die beschränkte Persönlichkeitsstörung.
Essstörung
wenn der Verstand das zerstört, was wir sehen, in diesem Fall unseren Körper. Dazu gehören zb Magersucht oder Bulimie
ADHS
tritt häufig bei Kindern auf, charakteristisch für diese Störung ist die Schwierigkeit, sich zu konzentrieren und das Verhalten zu kontrollieren.
Panikstörung
diese Art der Störung enthält drei verschiedene Typen. Erstens, die Zwangsneurose, zweitens, die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und drittens die generelle Angststörung.
Depression
Desinteresse, Apathie, Freudlosigkeit, evtl Suizidgefahr; Betroffene isolieren sich, übermäßig selbstkritisch, Schlafstörungen, mangelndes Interesse an Essen
Warum entwickeln mache Menschen diese Art von Störung und manche nicht? Wie kommt es dazu, dass der eigene Körper, das eigene Gedächtnis plötzlich beginnt gegen einen selbst zu arbeiten?
Auch hier gibt es unterschiedliche Ursachen und Faktoren welche zur Entstehung einer psychischen Krankheit führen können. Hier jedoch ist wichtig zu wissen, dass auch dies nur Beispiele sind:
Trauma
Eine häufig genannte Ursache für die Entwicklung einer psychischen Störung ist ein Trauma.
Ein traumatisches Ereignis, das man in der Kindheit erlebt hat (Misshandlung, Gewalt, Missbrauch), kann einen nachhaltigen Schaden verursachen und Auswirkungen auf das Leben als Erwachsener haben.
Es gibt kein bestimmtes Alter für das Auftreten eines Traumas.
Doch wir wissen, dass es zu Essstörungen, Panik- oder Angststörungen oder anderen Störungen führen kann.
Wie Sigmund Freud sagte:
„Traumatische Ereignisse, die im Kindesalter erlebt werden, werden im Unterbewusstsein gespeichert, und es kann zu jeder Zeit und in jedem Alter dazu kommen, dass sich diese bemerkbar machen. In irgendeiner Weise kann das Unterbewusstsein eine traumatische Situation aus der Kindheit mit einer alltäglichen Situation im Erwachsenenleben verknüpfen und verursacht so, dass sich eine psychische Störung entwickelt.“
Genetik
Manche Störungen entwickeln sich aufgrund der Genetik.
Das bedeutet nicht, dass du an Schizophrenie oder Depressionen leiden wirst, nur weil jemand aus deiner Familie darunter gelitten hat, doch es gibt ein größeres Risiko.
Insbesondere bei den folgenden Arten von Störungen kann dies häufiger passieren:
Autismus, Aufmerksamkeitsdefizitstörung, bipolare Störung, Depression und Schizophrenie.
Umweltfaktoren
Es gibt einige Umweltfaktoren, die die Entwicklung einer psychischen Störung auslösen können.
Zum Beispiel kann der Tod eines geliebten Menschen, genereller Stress oder ein psychotischer Anfall der Auslöser sein.
Ebenso kann dies bei einer Scheidung oder Drogenmissbrauch der Fall sein.
Bei jungen Menschen können die sozialen oder kulturellen Erwartungen, zum Beispiel Essstörungen auslösen.
Die ständige Werbung, die körperliche Perfektion und Schönheit vorgibt, verstärkt dieses Problem. Deshalb ist die Zahl der Fälle gestiegen und das Alter der Menschen, die gefährdet sind, ist gesunken.
Es gibt noch weitere wie zum Beispiel bestimmte Infektionen, Hirnschäden oder bei der Geburt entstandene Schäden, die die Entwicklung dieser Arten von Störungen fordern können.
Die Ursachen können je nach Erkrankung eine Rolle spielen
Sie können einzeln auftreten, oft wirken sie jedoch aufeinander ein bzw gegenseitig
Wie in der Podcastfolge „three“ schon angesprochen, hat es lange Zeit gedauert, bis eine humane und vor allem nützliche Behandlung entstehen konnte. Heutzutage gibt es verschiedene Arten von Behandlungen welche abhängig von der Erkrankung und dem Grad der Krankheit sind.
Wichtig ist, dass man lernen kann mit einer psychischen Krankheit umzugehen und damit zu leben.
Im Grunde kann man bisher die Therapiemöglichkeiten in zwei Arten unterscheiden.
Die medikamentöse Therapie, bei der, wenn eine psychische Störung so ausgeprägt ist, dass das soziale Umfeld und oder der Betroffene stark leidet oder Selbst- und Fremdgefährdung vorliegt Psychopharmaka wie beispielsweise Antidepressiva oder Neuroleptika eingesetzt werden.
Und die allgemeine Therapie, wie zum Beispiel die Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, Traumatherapie, Reittherapie, Kunsttherapie und Gruppentherapie.
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